Porty Look mit Aufsteckblitz

Heute zeige ich ein paar Bilder im sogenannten "Porty Look". Ich finde diesen Bildstil, den man oft in der Fashion-Fotografie antrifft, sehr spannend. Bei Tageslicht blitzt man gegen die Sonne an und erzeugt gezielt eine leichte Unterbelichtung des Hintergrundes. Das Model wird dabei im Gegenlicht der Sonne platziert und von vorne bzw. von der Seite angeblitzt. So entsteht dieser künstliche Bildlook. Dass man dafür nicht zwingend eine teuere portable Blitzanlage benötigt, zeigen die nachfolgenden Bilder. Diese sind ausschließlich mit einem einzigen Aufsteckblitz entstanden. Was es dabei zu beachten gilt, will ich euch hier erklären.  

Wie gehe ich vor, um den Porty Look mit einem Aufsteckblitz zu erzeugen? 

 

1. Belichtungseinstellung des Hintergrundes

Als erstes macht man von der Szene eine Testaufnahme. Hier empfehle ich die Belichtungszeit auf die kürzeste Blitzsynchronzeit der Kamera, z. B. 1/250 Sekunde, einzustellen und die Kamera rechnet die entsprechende Blende für eine korrekte Belichtung aus. Anschließend wechselt man in den manuellen Modus und korrigiert die Belichtung um etwa eine Blendendstufe nach unten und sorgt so für die gewünschte Unterbelichtung. Wie stark diese ausfallen soll ist natürlich Geschmacksache und man kann den Effekt durch Korrektur der Blende abschwächen oder noch mehr verstärken. 

 

2. Blitz einstellen

Vorweg: Aufsteckblitze sind in ihrer Leistung klar im Nachteil gegenüber den "echten Portys". Je weiter der Blitz vom Model entfernt ist, desto weniger Licht kommt logischerweise beim Model an. Jeder Zentimeter ist hier wichtig. Für oben gezeigte Bilder habe ich sogar noch eine kleine 6eckige Softbox mit 60cm Durchmesser verwendet, damit das Licht nicht so hart wird. Softboxen "schlucken" hier natürlich auch noch einiges an Licht. Aber es funktioniert. Den Blitz habe ich dabei manuell auf volle Leistung gestellt. Weniger macht keinen Sinn, sonst kommt man gar nicht mehr gegen die Sonne an oder man müsste den Blitz mit nur wenigen Zentimeter Abstand positionieren. Volle Blitzleistung bedeutet auch, dass das Gerät immer erst nachladen muss, bevor es sich wieder voll entladen kann. So kann euer Model also gemütlich zur nächsten Pose wechseln ;)

 

3. Graufilter?

Für diese Bilderserie habe ich auch noch einen leichten Graufilter (ND8) verwendet. Ja, dadurch fordere ich den Blitz noch mehr heraus. Warum also einen Graufilter verwenden? Ganz einfach, ich möchte mein Model wenigstens leicht vom Hintergrund freistellen. Das Model soll also scharf sein, der Hintergrund leicht unscharf. Das gelingt nur mit offener Blende. Alle Bilder sind mit Blende 4.0 entstanden. Ohne Graufilter hätte ich bei offener Blende jedoch nie die Belichtungszeit von mindestens 1/250 erreichen können.

 

4. Fazit

Für den Porty Look muss man nicht unbedingt tief in die Tasche greifen. In der Regel ist die nötige Ausrüstung vorhanden. Es genügen eine Kamera, ein Aufsteckblitz, ein passender Funkauslöser für entfesseltes Blitzen, eine interessante Location und natürlich ein schönes Model ;) Optional kann man noch eine Softbox und einen Graufilter verwenden.